Betriebliche Mobilität neu denken: ÖVG Arbeitskreis erarbeitet Positionspapier
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Die betriebliche Mobilität in Österreich steht vor großen Herausforderungen – und ebenso großen Chancen. Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen brauchen flexible, wirtschaftlich sinnvolle und nachhaltige Mobilitätslösungen, die sowohl individuelle Bedürfnisse als auch wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigen.
Um hier konkrete Impulse zu setzen, hat die Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (ÖVG) und viel mehr der Arbeitskreis Betriebliche Mobilität ein Positionspapier zur betrieblichen Mobilität erarbeitet. Das Dokument wurde an die Regierungsverhandler:innen der jeweiligen Parteien sowie weitere Stakeholder:innen übermittelt und enthält acht zentrale Handlungsempfehlungen für eine zukunftsorientierte Mobilität.
Warum betriebliche Mobilität ein Schlüsselthema ist
Jeden Tag pendeln Millionen Menschen zur Arbeit – sei es mit dem Auto, dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften. Die Rahmenbedingungen dafür sind jedoch oft nicht optimal: Lange Anfahrtswege, hohe Kosten und unzureichende Infrastruktur erschweren es Unternehmen und Beschäftigten, wirtschaftlich und effizient mobil zu sein.
Unser Positionspapier zeigt, wie durch gezielte Maßnahmen die betriebliche Mobilität verbessert werden kann – mit Vorteilen für Unternehmen, Mitarbeiter:innen sowie die gesamte Gesellschaft.
Acht Maßnahmen für eine bessere betriebliche Mobilität
In enger Zusammenarbeit mit Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung hat der ÖVG-Arbeitskreis „Betriebliche Mobilität“ unter der Leitung von Natasa Hodzic-Srndic (AustriaTech), Ivana Serafimovic (AustriaTech) und Florian Koch (Asfinag) acht zentrale Maßnahmen entwickelt:
1. Steuerfreie Mobilitätsbudgets: Einführung eines Mobilitätskontos mit einem sachbezugsbefreiten Mobilitätsbudget, das Mitarbeitende flexibel für nachhaltige Mobilitätsservices nutzen können. Dies soll durch steuerliche Lenkungseffekte nachhaltiges Mobilitätsverhalten fördern und gleichzeitig die Lohnnebenkosten für Arbeitgeber senken.
2. Reformierung des Pendlerpauschales: Eine ökologische und soziale Reform des Pendlerpauschales, um den Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver zu machen und eine sozial gerechte Steuervergünstigung zu bieten.
3. Erreichbarkeit und Stellplatzverpflichtung: Betriebsstandorte sollen eine definierte Erreichbarkeitsqualität mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Radinfrastruktur aufweisen. Eine Reduktion der Pflichtstellplätze und die Einführung einer Verkehrserregerabgabe werden empfohlen.
4. Verpflichtendes Mobilitätsmanagement: Großunternehmen sollen verpflichtet werden, eine Strategie für betriebliches Mobilitätsmanagement zu entwickeln, um die Erreichbarkeit zu erhöhen, mobilitätsbedingte Kosten zu senken, CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Gesundheit sowie Motivation der Mitarbeitenden zu fördern.
5. Stärkung von Fahrgemeinschaften: Förderung und Standardisierung von Fahrgemeinschaften sowie Ausbau der entsprechenden Infrastruktur, um Kosten, Verkehrsaufkommen und CO₂-Emissionen zu reduzieren.
6. Erweiterung der Jobrad-Modelle: Einführung von Jobrad-Modellen für alle Mitarbeitenden, um das Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern und die Gesundheit der Mitarbeitenden zu verbessern.
7. Verfügbarkeit von E-Ladeinfrastruktur: Förderung des Aufbaus von Ladeinfrastruktur an Betriebsparkplätzen, um das Laden von privaten und betrieblichen Fahrzeugen zu erleichtern.
8. Bewusstseinsbildung: Sensibilisierung und Schulung von Mitarbeitenden und Führungskräften über die Vorteile nachhaltiger Mobilität sowie die kontinuierliche Qualitätskontrolle bei der Umsetzung von Mobilitätsmaßnahmen.
Nächste Schritte: öffentliche Diskussion
Aktuell stehen die Verkehrssprecher:innen der Parteien noch nicht fest. Sobald sie benannt sind, wird die ÖVG das Positionspapier auch an sie übermitteln. Parallel dazu haben wir eine Pressemitteilung veröffentlicht, um die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Wir setzen uns auch in Zukunft weiterhin dafür ein, unsere Punkte in die öffentliche Diskussion einzubringen.
Gemeinsam für eine bessere Mobilität
Die betriebliche Mobilität spielt eine zentrale Rolle für die Erreichung von Klimazielen und die Verbesserung der Standortattraktivität in Österreich. Mit diesem Positionspapier möchten wir zeigen, wie nachhaltige Mobilität zum Vorteil für Unternehmen, Mitarbeiter:innen sowie die gesamte Gesellschaft werden kann.
Das gesamte Positionspapier finden Sie hier zum Download

Natasa Hodzic-Srndic
Leiterin des Arbeitskreises Betriebliche Mobilität
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